Georg Philipp Telemann

12 Fantasien für Violine Solo

Weitere Interpreten:  Arthur Grumiaux, Violine
Label/AN:  Analogphonic / Philips, LP43137
Format:  LP 180g

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Rezension

Georg Philipp Telemann wurde vier Jahre vor Bach geboren. Seine zwölf Fantasien für Solovioline aber entstanden anderthalb Jahrzehnte nach dessen sechs Sonaten und Partiten. Musikhistorisch gesehen sind sie ein Rückschritt. Soviel einfacher, in harmonischer wie in spieltechnischer Hinsicht. Aber doch so liebenswert. Telemann war ein Handwerker, es trieb ihn nicht zu Erneuerungen, er schrieb Musik für die Festessen der Herrschenden. Seine „Tafelmusiken“ sind zum Beim-Essen-Hören viel zu schade, aber das liegt daran, daß ihr Schöpfer eben seinen Job liebte und so gut machte, wie er konnte – da er genial war, war das überragend gut. Die „12 Fantasien“ kann man auch nebenbei hören, theoretisch. Sie stellen keine intellektuelle Herausforderung da, auch vor 300 Jahren nicht. Aber man will dennoch viel lieber zuhören. Arthur Grumiaux gehört zu den sehr wenigen Groß-Geigern, die diese verblüffend charmanten Stücke für die Schallplatte aufnahmen – aufgrund ihrer vermeintlichen Anspruchslosigkeit gelten sie immer noch als undankbares Repertoire. Doch es bedarf eines Musikers wie Grumiaux, damit sie ihre Magie entfalten können. So wie hier. (1970/2019)

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