Hi-Fi beginnt hier, könnte man sagen. Zumindest im amerikanischen Kulturkreis; im fernen England hatte Decca einen leichten zeitlichen Vorsprung. Was Robert Fine im April 1951 (!) mit einem einzigen Telefunken-Mikrophon aufzeichnete, setzte allerdings doch auch international Maßstäbe: Der trocken-präzise Klang, die bis dato ungekannte Dynamik, die Tiefe (mono hin oder her: Man hört tatsächlich Räumlichkeit!): Beinahe tragisch, daß wohl die wenigsten Hörer damals über Geräte verfügten, die Fines Geniestreich auch nur ansatzweise hörbar machten. Ganz nebenbei freilich handelt es sich bei diesem unter der Nummer MG50000 veröffentlichten Start der Tonträgergeschichte schreibenden Living Presence-Reihe tatsächlich auch um eine fabelhafte, höchst lebendige Interpretation der „Bilder“, farbenprächtig ausgeleuchtet von einem noch jungen Rafael Kubelik, der 1950 mit gerade 36 Jahren die Leitung des Chicagoer Orchesters übernommen hatte. Ein unbedingtes Pflichtalbum – nachgerade skandalös, daß keines der großen Reissue-Labels sich in all den Jahren seiner angenommen hat! (1952/2021)