2010 war die Followill-Sippe ganz oben angekommen. „Only By The Night“ wurde in etwa einem Dutzend Länder Platin-veredelt und heimste vier Grammys ein, die Konzerte fanden längst in den großen Arenen statt. Erstaunlich: Das Debüt der Prediger-Söhne war immerhin die dreckigste, staubigste Rock’n’Roll-Scheibe seit dem Frühwerk von AC/DC und alles andere als in irgendeiner Form ‚trendy‘. Diese Wurzeln hat die Band nicht vergessen, sie klingen immer wieder durch. Und das ist es auch, was den Charme der Stadionrock-Variante, die man auf „Come Around Sundown“ nun hört, ausmacht: Die Kings Of Leon können mit U2 flirten, mit den späten Eagles, mit The Police und sogar (das klingt wirklich ziemlich absurd) mit den Bee Gees; Caleb Followills Stimme führt einen doch immer zurück auf festen Boden. Die Band reflektierte mit diesem Album ihren unwahrscheinlichen Erfolg – in künstlerisch absolut überzeugender Weise. Und in dem Bewußtsein, von hier aus überall hingehen zu können. (2010/2017)