Rezension
Die Diskographie des Trompeters seit ihrem Beginn im Jahre 1994 als prall zu bezeichnen, wäre eine glatte Untertreibung: Man fragt sich, wie Kasper Tranberg seine vielfältigen Aktivitäten als Sideman und Leader unter einen Hut bringt. Überraschen kann er dabei trotzdem immer wieder – so etwa mit diesem Album, das er im Trio mit Nils Davidssen an Bass oder Cello und Drummer Frands Rifbjerg aufnahm – ohne Harmonieinstrument also: Die Strukturen müssen durch die Interaktion der Musiker entstehen. Was hier wie von selbst geschieht, denn beide Partner sind Tranberg seit Langem vertraut, er selbst ist Mitglied von Rifbjergs Band und die Zusammenarbeit mit Davidssen reicht zurück zu seiner ersten Formation When Granny Sleeps. In nicht täglich zu hörenden Kompositionen von u.a. Masabumi Kikuchi, Ornette Coleman, Jimmy Garrison oder Paul Motian agiert dieses Trio, das man vielleicht treffender als Terzett bezeichnen könnte, wie ein einzelner Organismus. (2023)






